Verein zur Förderung der Ambulanten Chirurgie

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19.03.2016

Konservative Therapie vs. Operation - Leistenschmerz

Dr. med. Thomas Melchert | 11. Geraer Symposium Ambulante Chirurgie | 19.03.2016 | Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz

Die muskulo-skeletale Anatomie des vorderen Beckens ist sehr kompliziert. Kein Fachgebiet beschäftigt sich so richtig damit. Jeder sucht seine Begründung in seiner Sichtweise (Orthopäden, Chirurgen, Urologen, Gynäkologen…). Differenziert werden muss zumindest nach Geschlecht, Sportlichkeit, Voroperationen und Alter. Hüftgelenk, Symphyse, umliegende Muskulatur, Wirbelsäule, Abdomen und letztendlich alle Körperregionen können zum Leistenschmerz beitragen. Die Diagnostik besteht aus Anamnese, klinischer Untersuchung Labordiagnostik. Schmerzanamnestisch müssen Adduktorenansatztendinose, Hüftgelenkspathologien, Osteitis pubis, Hernien und „Sportlerleiste“ eruiert werden, Es resultiert also eine multidisziplinäre Abklärung erfolgen. Gerätediagnostisch helfen Röntgen, MRT und die Sonografie weiter. Die konservative Therapie besteht neben der Behandlung einer ggf. vorhandenen Grunderkrankung oder Korrektur einer auslösenden Lebensführung in inflammatorischer Medikation, lokalen Injektionen und physiotherapeutischen Programmen. Die operative Therapie mit u.a. Fasziendopplung, Neurolyse, Neurektomie und Symphysenstabilisierung sollte Zentren vorbehalten bleiben. „Otto Normalverbraucher“ kann keinesfalls mit Leistungssportlern verglichen werden. Der Leistenschmerz ist ein komplexes Krankheitsbild, bei dem die konservative Therapie ausgereizt werden muss und die operative Therapie nur sehr zurückhaltend in Anspruch zu nehmen ist.

Dr. med. Thomas Melchert, Chirurgische Gemeinschaftspraxis Gera
Schmelzhüttenstraße 4, 07545 Gera 
 






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