Verein zur Förderung der Ambulanten Chirurgie

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01.04.2017

Schulterluxation - Reposition und wie weiter?

Dr. med. Jörg Panzert | 12. Geraer Symposium Ambulante Chirurgie | 01.04.2017 | Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz

Die Schulterluxationen stellen 1/3 aller Schulterverletzungen. Bei 95% luxiert die Schulter nach ventral. Das Geschlechterverhältnis beträgt Männer/Frauen 3:1. Die Inzidenz ist altersabhängig und beträgt bei 15- 20 jährigen 20/100.000. Bei der Diagnostik besteht die Gefahr des Übersehens einer hinteren Luxation. Die häufigste Ursache einer Labrumläsion ist eine vordere Schulterluxation mit Abriss des anterior-inferioren Labrums durch Abduktions-Außenrotations-Bewegung z.B. Griff in den Wurfarm beim Sport. Zur Diagnostik gehören Standardröntgen 3 Ebenen, Sonografie zur Beurteilung der Rotatorenmanschette, CT ggf. bei knöchernen Verletzungen und MRT (Arthro-MRT). Die Indikationsstellung für Labrumrekonstruktion nach traumatischer Schultererstluxation ist abhängig vom Patientenalter, sportlicher Beanspruchung, Größe einer Hill-Sachs-Läsion und der Rotatorenmanschettenläsion. Die Nachbehandlung besteht aus passiver Übung aus dem Gilchrist heraus für 3 Wochen bis 60°, weitere 3 Wochen bis 90° Abduktion und Flexion und 6 Wochen mit 0° Außenrotation. Ab der 7. Woche erfolgt die Steigerung des Bewegungsumfanges. Kontaktsportarten sind nach 6 Monaten wieder möglich. Langzeitergebnisse zeigen eine Reluxationsrate von 19%, eine Patientenzufriedenheit von 92%. Eine gleiche Sportaktivität wie vor der Operation tritt nur 50% der Patienten wieder ein! Eine operative Versorgung soll bei einem Lebensalter <25 Jahre, einem knöcherner Glenoiddefekt und sportlichen Anspruch erfolgen.



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