Verein zur Förderung der Ambulanten Chirurgie

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21.03.2015

Prä-, peri- und postoperative Analgesie

Dipl.-Med. Olaf Bauch | 10. Geraer Symposium Ambulante Chirurgie | 21.03.2015 | Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz

Präoperative Analgesie

Die früher übliche klassische Prämedikation mit der Gabe von Atropin, Diazepam und Dolcontral gewichtsadaptiert i.m. (war aber auch unter stationären Bedingungen schwer umsetzbar) 30 bis 45 min. vor OP ist heute nicht mehr zeitgemäß. Eine präoperative Analgesie ist nur bei Patienten erforderlich, bei denen jede Umlagerung mit erheblichen Schmerzen verbunden ist. Diese sind aber in der ambulanten Chirurgie sehr selten. Bei kinderchirurgischen Eingriffen kann evtl. die sedierende Komponente der Analgetika (Paracetamol-Supp.) genutzt oder präoperative Sedierung mit Midazolam-Saft vorgenommen werden.

Fazit:

  • Präoperative Analgesie sollte nur wenigen ausgewählten Fällen vorbehalten bleiben.
  • Evtl. sollten hier auch regionalanästhetische Verfahren zum Einsatz kommen.
  • Eine generelle präoperative Analgesie halte ich nicht für sinnvoll.

Perioperative Analgesie

Zum Einsatz kommen Opiaten als zentralwirksame Analgetika (Fentanyl, Alfentanil, Remifentanil). Bereits hier erfolgt der Beginn der Applikation von peripher wirksamen Analgetika (Novalgmnsulfat od. Perfalgan). Der Einsatz von Leitungsanästhesien bzw. Infiltrationsanästhesien ist weit verbreitet.

Postoperative Analgesie

Die postoperative Schmerzintensität ist vom Eingriff abhängig! Auch relativ kleine Operationen liegen in der Schmerzintensität weit vorn!! (Aus Anesthesiology 2013: Postop. Schmerzranking)

Sie ist die Weiterführung der intraoperativen Analgesie mit Opiaten (i.v.; i.m.; oral oder auch nasal ! ), oralen Analgetika und Applikation von Kühlakkus sowie der Lagerung.NSAR und Metimazol scheinen stärker analgetisch zu wirken als Paracetamol. Ausmaß und Bedeutung der unerwünschten Wirkungen von NSAR werden kontrovers diskutiert. Bei Diclofenac ist das kardiovaskuläre Risiko ähnlich Coxiben und höher als bei Ibuprofen. Es ist kontraindiziert bei Patienten mit Herzinsuffizienz, KHK, PVAK und Apoplex. Bei Patienten mit Risikofaktoren ist Vorsicht geboten.

Fazit:

  • Kein NSAR bei renalem Risiko
  • bei gastrointestinalem Risiko Gabe von Coxiben
  • bei kardiovaskulärem Risiko Celecoxib, Ibuprofen, Naproxen





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